Von der Ur- über die Kultur- zu unserer Industrielandschaft? |
Die uns vertraute Landschaft stellt immer nur eine Momentaufnahme dar. Ein langsamer, aber steter Prozess der Wandlung verändert die Landschaft kontinuierlich. Dabei spielen viele Faktoren eine Rolle: |
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Die Urlandschaft erfährt keinerlei menschliche Einwirkung. Sie stellt die unberührte, natürliche Vegetation dar und kommt bei uns praktisch nicht mehr vor. Allein durch Wind und Wetter gelangen auf von uns unberührte Flächen über 150 kg Stickstoff pro Hektar. Restflächen natürlicher Tier- und Pflanzengesellschaften finden wir nur noch an der Baumgrenze im alpinen Raum oder im Einflussbereich von Gletschern. |
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Die Kulturlandschaft ist durch landwirtschaftliche Nutzung über Jahrzehnte geprägt. Sie entstand und entsteht weiter als Nebenprodukt der Gewinnung von Nahrungsmitteln oder anderen Rohstoffen. Prägende Faktoren sind die menschlichen Bedürfnisse gepaart mit den technischen Möglichkeiten. Die Entstehung der Kulturlandschaft hat nicht nur Lebensraum für Menschen geschaffen, sondern auch für zahlreiche Tiere und Pflanzen, die als Kulturfolger nachwanderten. Typische Kulturlandschaften sind zum Beispiel: Streuobstwiesen, Feldhecken, Wacholderheiden, Weinberge, Acker- und Grünland sowie Wiesen. Ohne menschliche Pflege und Nutzung sind die vielfältigen Kulturlandschaften nicht zu erhalten. |
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Vielerorts geht die Kulturlandschaft über in eine Industrielandschaft, die geprägt ist von Strassen, Wohngebieten und Industriebereichen, aber auch Parks, Friedhöfe, Kinderspielplätze, Alleen, die als Grünzonen ausgewiesen werden. Im Bereich der Industrielandschaft ist es dringend notwendig, zusätzliche Grünbereiche zu schaffen oder diese zu erhalten. Dach- und Fassadenbegrünungen, Baumpflanzungen und die Anlage von reich strukturierten Parks sind hier nur einige Beispiele. Die uns umgebende Landschaft geht uns alle an. Wir haben es in der Hand, was mit unserem Land geschieht, ob es hergerichtet, abgerichtet oder gar hingerichtet wird. |
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